Verlagsgeschichte
Als sich vor über 30 Jahren Edgar Ricardo von Buettner und Helmut Lotz, ein Brasilianer und ein Deutscher, zusammenfanden, um Bücher zu machen, ahnten beide nicht, welche Entwicklung das Programm einmal nehmen sollte. Die ersten Veröffentlichungen beschäftigten sich mit Brasilien, mit Lateinamerika, waren aber nie allein geografisch gemeint. Grundgedanke des Verlags war und ist, sich auf das andere einzulassen, den dia-log zu suchen – eine Idee, die sich im Verlagsnamen widerspiegelt. Die Lust, andere Kulturen kennenzulernen, ist keine Flucht in exotische Gefilde, sondern Neugier, die Suche nach anderen Sichtweisen, Denkweisen, Lebensentwürfen.
Ein Verlagsprogramm hat immer mit den Menschen zu tun, die in diesem Verlag arbeiten, und mit ihren Entwicklungen. Mit ihnen entstanden neue Projekte, neue Buchreihen, immer mit der Perspektive: keine Nabelschau zu betreiben, sondern Fragen zu stellen und unerwartete Antworten zu finden, das Sinnliche mit dem Politischen zu verbinden.
Einem größeren Publikum bekannt wurde die Edition diá durch die Biografien von Lotti Huber, Charlotte von Mahlsdorf, Georgette Dee, Gad Beck, Napoleon Seyfarth und anderen Berliner »Größen« in der Reihe »Es geht auch anders«.
Durch eine Zusammenarbeit mit dem zebra literaturverlag der beiden Übersetzer Frank Heibert und Thomas Brovot erweiterte sich das auf Brasilien konzentrierte belletristische Programm um Autoren aus Kuba, Nordamerika wie auch Europa. Große Aufmerksamkeit erfuhr die Autobiografie »Bevor es Nacht wird« von Reinaldo Arenas.
1995 trat Kai Precht als dritter Geschäftsführer in den Verlag ein und erweiterte das Programm um deutschsprachige Literatur.
Ab 1997 veröffentlichte die Edition diá im Deutschen Taschenbuch Verlag und später im Parthas Verlag rund 30 Originalausgaben und vermittelte als Agentur zahlreiche Buchprojekte an andere Verlage.
Aus »Brasilianisch kochen« entwickelte sich die Reihe der Koch-Lese-Bücher »Gerichte und ihre Geschichte«, die seit 1998 in Kooperation mit dem Verlag Die Werkstatt in Göttingen fortgeführt wird und in der inzwischen knapp 50 Bände vorliegen.
2012 begann die Edition diá mit der Veröffentlichung von E-Books, die die Programmlinien fortführen: Biografien, Belletristik, Kochbücher und andere kulturvermittelnde Sachbücher. 2015 erschien die erste Gesamtausgabe des literarischen Werks von Hanns Dieter Hüsch, 2016 eine 21-bändige Werkausgabe der Romane und Erzählungen von Emmanuel Bove. Mittlerweile unfasst das digitale Programm rund 100 E-Books.
Ab Herbst 2016 erschienen endlich wieder gedruckte Ausgaben: neun Neuerscheinungen und sechs Neuausgaben, darunter »Klassiker« wie »fom winde ferfeelt«.
Edition diá – nach wie vor eine Einladung zum diá-log
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